Elektromobil im Test 2024: Aktuelle Empfehlungen im Überblick
Letzte Aktualisierung am: 21. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten
Mehr Unabhängigkeit für den Alltag
Sie fahren auf Gehwegen, auf Straßen, stehen vor Einkaufsläden oder mitten auf dem Marktplatz: Wenn Senioren sich durch das fortschreitende Alter in ihren körperlichen Fähigkeiten eingeschränkt sehen, gibt es heutzutage zahlreiche Hilfsmittel, damit sie trotzdem noch recht unabhängig unterwegs sein können. Wo anfangs der Gehstock reicht, muss bald der Rollator einspringen. Und manchmal kann auch dieser nicht mehr helfen.
Das Elektromobil kann als eine Art „Freizeit-Zubehör“ dann die große Erleichterung des Alltags darstellen. Senioren, aber auch Menschen mit Behinderung, können ein solches Gefährt nutzen, um so selbstständig wie möglich ihren Geschäftigkeiten nachgehen zu können.
Da das Fahrzeug aber in unterschiedlichen Ausführungen kommt, fällt die Wahl oftmals schwer. Wir möchten Ihnen daher im Folgenden eine kleine Kaufberatung anbieten, anhand derer Sie das passende Gerät in einer Art eigenem Elektromobil-Test finden können.
Die besten Elektromobile aus dem Test im Überblick
Elektrorollstuhl oder Elektromobil – der Unterschied
Zunächst einmal gilt es festzustellen, ob Sie einen Elektrorollstuhl oder wirklich „nur“ ein Elektromobil für Senioren in Ihrem Test betrachten wollen. Die Modelle können schnell miteinander verwechselt werden, wenn der Unterschied nicht ganz klar ist. Daher im Folgenden eine kleine Begriffsabgrenzung:
- Ein Elektorollstuhl ist darauf ausgelegt, dauerhaft im Einsatz zu sein und nicht nur draußen, sondern auch innerhalb der eigenen vier Wänden zu fahren. Personen, die dauerhaft Unterstützung benötigen, sollten dieses Modell wählen.
- Ein Elektromobil-Test bietet sich an, wenn der Betroffene lediglich eingeschränkt ist in seiner Gehfähigkeit, wobei vor allem weite Strecken zum Arzt, zum Einkaufen o. Ä. zu einer Herausforderung werden. Im eigenen Heim kann der Alltag aber ohne ein solches Hilfsmittel bewältigt werden.
Inhaltsverzeichnis:
Welche Modelle sind zu unterscheiden?
Allgemein gesprochen bezeichnet ein Elektromobil eine Mobilitätshilfe – ein kleines Gefährt, das mit einem Elektromotor ausgestattet ist. Dieser funktioniert im Prinzip genauso wie die bekannten Elektroautos. Die Elektromobile kommen jedoch in verschiedenen Ausführungen und können hinsichtlich maximaler Geschwindigkeit, Reichweite und Ausstattung unterschieden werden.
Kompaktmodelle bis zu 6 km/h
In Ihrem Elektromobil-Test werden diese sich dadurch auszeichnen, dass sie sich auf das Nötigste beschränken. Damit sind geringe Reichweiten zu bewältigen, außerdem lassen sie sich einfach auch auf schmalen Fußgängerwegen manövrieren.
Teilweise können diese Geräte auf recht einfache Art und Weise auseinander- und wieder zusammengebaut (bzw. zusammengefaltet) werden. Sollte Ihnen dieses Detail wichtig sein, wäre es ratsam, die Aktion vor dem Kauf einmal im eigenen Test am Elektromobil für Senioren bzw. Menschen mit Behinderung auszuprobieren: Kommen Sie gut mit der Bauweise zurecht? Lässt es sich auch wieder einfach zusammenbauen? Können Sie es im auseinandergebauten bzw. gefalteten Zustand wirklich transportieren?
Auch in dieser Hinsicht würde es sich anbieten, vor dem endgültigen Kaufabschluss das Elektromobil im eigenen Test zu prüfen und sich selbst einmal hinter das Steuer zu setzen. So können Sie feststellen, wie gut Sie mit der Steuerung zurechtkommen und ob Ihnen eine Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h auf Dauer nicht vielleicht doch zu langsam sein könnte.
Standardmodelle bis zu 15 km/h
Die sogenannten Standardmodelle sind in fast allen Bereichen etwas ausgebauter. Sie können eine Geschwindigkeit von bis zu 15 km/h erreichen und mit einer Ladung bis zu 70 km schaffen. Solche Ausführungen gibt es außerdem noch in den Abstufungen mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 10 km/h und bis zu 12 km/h. Hinzu kommt, dass der Motor leistungsfähiger ist als der der Kompaktmodelle und somit auch größere Steigungen bewältigen kann. Große Gefährte schaffen Steigungen von bis zu 21 Prozent.
Kabinenmodelle bis zu 15 km/h
Kabinenmodelle sind im Grunde Standardmodelle, die mit einem Dach ausgestattet sind. Die Leistungen sind vergleichbar. Ist das Fahrzeug mit einem Dach bzw. mit einer richtigen Kabine ausgestattet, bietet dies natürlich einen viel höheren Komfort, insbesondere bei weiteren Strecken und bei windigem Wetter bzw. Regen. Ebenfalls wichtig für Ihren Elektromobil-Test: Viele Kabinen verfügen über eine Heizung – ist diese bei Ihrem favorisierten Produkt auch vorhanden?
Allerdings müssen Sie in Ihrem Elektromobil-Vergleich den höheren Preis beachten, der mit einer solchen Ausstattung einhergeht. Zudem macht ein Dach bzw. eine Kabinen einen Wetterschutz nicht unbedingt notwendig, was bei Modellen ohne diesem Zusatz durchaus anders aussieht.
Auch Spezialmodelle sind möglich
Manchmal gibt es auch die Möglichkeit, sich Sondermodelle anfertigen zu lassen – dies ist aber in den seltensten Fällen notwendig. Hier kann speziell ein Gerät für das Gelände oder mit mehreren Sitzen angefertigt werden. Diese sind aber entsprechend teurer als die normalen Ausführungen, die Sie im Laden kaufen können.
Wichtige Test-Kriterien für Elektromobile, die Sie kennen sollten
Über die erwähnten Merkmale gibt es noch weitere relevante Aspekte, über die Senioren in ihrem Elektromobil-Test Bescheid wissen sollten. Diese können über Komfort und den praktischen Einsatz im Alltag entscheiden.
- Gewicht und Größe: Die Elektromobile müssen evtl. einige Male von einem Ort zum anderen transportiert werden. Daher wäre es angebracht, diesen Punkt bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen. Auch sollten Sie bereits einen geeigneten Abstellplatz ausmessen können. Große Modelle sind zudem zwar leistungsfähiger, allerdings problematisch, falls Sie einen engen Gang oder einen kleinen Aufzug befahren müssen.
- Wenderadius: Wie gut lässt sich das Gefährt manövrieren? Auch dies ist ein Aspekt, den Sie in Ihrem Elektromobil-Test unbedingt überprüfen sollten.
- Einsatzbereich: In der Regel gibt es einen vom Hersteller empfohlenen Einsatzbereich, den Sie berücksichtigen sollten.
- Radgröße und Bodenfreiheit: Sind Sie viel in der Natur bzw. auf nicht ausgebauten Straßen unterwegs, kann dies ein sehr wichtiger Punkt sein. Je größer das Rad ist, desto größere Hindernisse können mit dem Gerät auch überwunden werden. Praktisch ist dies auch für hohe Bordsteinkanten oder das Einsteigen in öffentliche Verkehrsmittel sein.
- Batterien (und Reichweite): Zur Reichweite haben wir bereits oben einige Worte gesagt, hier wollen wir noch einmal den Zusammenhang zu der Nutzung der Batterien klären. Sollten Sie bspw. der Meinung sein, 30 km Reichweite genügen für Ihre Bedürfnisse, weil Sie diese ja sowieso täglich über Nacht aufladen können, sollten Sie die Aufladezyklen beachten. Jede Batterie hat nur eine begrenzte Anzahl davon, danach kommt es zum Verschleiß. Möglicherweise wollen Sie also doch zu einer größeren Batterie greifen, die dafür etwas langlebiger ist?
- Belastbarkeit: Auch hier ist zumindest der theoretische Vergleich in Ihrem Elektromobil-Test notwendig. Die Belastbarkeit verrät, wie viel Ladung das Fahrzeug befördern kann. Zu berücksichtigen ist das Körpergewicht des Fahrers, eventuelles Gepäck (Taschen u. Ä.) und auch der Einkauf, der damit getätigt werden soll. Hier sollten Sie nicht zu knapp rechnen – bringen Sie das Mobil ständig an seine Grenzen, erhöht sich der Verschleiß. Ratsam ist mindestens eine Belastbarkeit von 135 kg.
- Federung: Dies ist insbesondere für den Fahrkomfort entscheidend. Eine gute Federung schont bei unebenem Gelände die Gelenke und Rücken. Bei einer Probefahrt wäre es daher empfehlenswert, das Modell auch in dieser Hinsicht zu testen.
Zubehör & Ausstattung: Was brauchen Sie, was nicht?
Einige Modelle kommen mit praktischen Einfällen einher, die Sie auf Ihrer Checkliste zu Ihrem Elektromobil-Test ebenfalls betrachten können. Soll das neue Gerät die Einkaufstouren mit dem Auto ersetzen, ist eine Halterung für Körbe und Einkaufstaschen ein nützliches Gadget.
Sind Sie darüber hinaus auf andere Alltagshilfen wie Gehstöcke, Sauerstoffflaschen usw. angewiesen, könnten Sie auf eine entsprechende Halterung achten, die bei manchen Elektromobilen angebracht ist. Eventuell finden Sie hier allerdings auch Einrichtungen, die Sie einfach an Ihrem Gefährt nachrüsten können.
Haben Sie ein einfaches Modell ohne Dach, sollten Sie auch einen Wetterschutz für das Gefährt besorgen, um es vor schlechten Witterungsbedingungen zu schützen. Die Fahrer können sich darüber hinaus über spezielle Regenjacken Gedanken machen, die eigens für die Sitzposition gedacht sind.
Das Elektromobil im Preisvergleich
Günstige Modelle finden Sie bereits ab circa 1000 Euro, mit dem Anspruch steigt allerdings natürlich auch der Preis. Eine praktische Übersicht für diesen theoretischen Teil in Ihrem Elektromobil-Test finden Sie im Folgenden:
Modell | Geschwindigkeit / Reichweite | Kosten |
---|---|---|
Kompaktmodell | bis zu 6 km/h / bis zu 12 km | 1000 bis 2000 Euro |
Sonderanfertigung | bis zu 6 km/h / bis etwa 40 km | 2500 bis 6000 Euro |
Standardmodell | bis zu 15 km/h / bis 70 km | 1500 bis 6000 Euro |
Kabinenmodell | bis zu 15 km/h / bis 70 km | 6000 bis 10 000 Euro |
Was übernimmt die Krankenkasse?
Oftmals greift auch die Krankenkasse sowohl bei den Anschaffungs- als auch bei den Unterhaltskosten unter die Arme. Sie sollten sich gründlich informieren, wie Sie sich diese finanziellen Hilfen sichern können.
Hinweis: Voraussetzung für eine solche Unterstützung seitens der Krankenkasse ist die ärztliche Anordnung, welche beweist, dass ein solches Hilfsmittel notwendig ist. Darüber hinaus werden häufig nur die Kosten für ein Mobil mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 6 km/h übernommen. Bei einem Modell mit einer höheren Geschwindigkeit müssen Sie damit rechnen, dass Sie die Mehrkosten selbst aufwenden müssen. Allerdings haben die unterschiedlichen Krankenkassen verschiedene Vorgehensweisen. Es ist daher wichtig, dass Sie vor Ihrem Elektromobil-Test über die möglichen Voraussetzungen für eine Kostenübernahme Bescheid wissen.
Wichtig zu wissen: Gesetzliche Vorgaben zum Elektromobil
Je nachdem, welche Höchstgeschwindigkeit Ihr neustes Elektromobil in Ihrem Test beweist, müssen Sie sich um bestimmte rechtliche Vorgaben Gedanken machen. Übrigens: Generell müssen Elektromobile keiner Hauptuntersuchung unterzogen werden wie normale Autos.
Haben Sie sich für ein einfaches Kompaktmodell mit einer Maximalgeschwindigkeit von 6 km/h entschieden, müssen Sie sich bei diesem Gefährt nicht um eine Haftpflichtversicherung kümmern. Zudem dürfen Sie damit nur auf Gehwegen und in Fußgängerzonen unterwegs sein. Alles, was darüber geht, muss gemeldet und versichert werden.
Beträgt die Höchstgeschwindigkeit 10 km/h, ist auch das Befahren von Landstraßen und Radwegen gestattet. Kann Ihr Elektromobil sogar bis zu 15 km/h aufbringen, ist auch ein spezielles Nummernschild zu beschaffen. Generell sollten Sie beachten, dass alle Modelle, die eine Höchstgeschwindigkeit von über 6 km/h aufbringen können, meldepflichtig sind – also haftpflichtversichert sein müssen.
Für Elektromobile kann es zudem ein Mindestalter geben – wer unter 15 Jahre alt ist, darf lediglich solche Mobile fahren, die höchstens 10 km/h schnell fahren können. Wer 15 Jahre oder älter ist, darf auch Modelle bis 15 km/h fahren.