Einparkhilfe Test 2024: Aktuelle Empfehlungen im Überblick

Von Jana O.

Letzte Aktualisierung am: 15. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Rückwärts einparken bereitet Ihnen Schwierigkeiten? Eine Einparkhilfe kann nützlich sein.
Rückwärts einparken bereitet Ihnen Schwierigkeiten? Eine Einparkhilfe kann nützlich sein.

Besonders beim Rückwärtseinparken haben viele Autofahrer die Befürchtung, die Maße des eigenen Wagens nicht richtig zu überblicken oder aber ein Hindernis bzw. anderes Fahrzeug nicht rechtzeitig zu sehen. Im Zweifel verweist auch die Straßenverkehrsordnung (StVO) darauf, sich soweit möglich beim Parken einweisen zu lassen.

Doch mit zunehmender technischer Entwicklung finden sich auch vermehrt Hilfssysteme für Autofahrer. Besonders beliebt und gern gekauft ist dabei eine sogenannte Einparkhilfe – ein elektronischer Helfer, der beim Rückwärtseinparken rechtzeitig vor einem zu nah kommenden Objekt warnen soll.

Der Einparkhilfe-Test auf bussgeldkatalog.org vergleicht im Folgenden verschiedene Einparkhilfssysteme und klärt im Ratgeber auf, welche Unterschiede es zwischen optischen und sensorischen Einparkhilfen gibt und wie Sie die richtige Einparkhilfe für Ihr Auto finden.

Im Einparkhilfe-Test finden sich Systeme von Bosch, Esky, Vega und in.pro.

Die besten Einparkhilfen im Überblick:

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Test: Welche Einparkhilfe ist die beste?

Eine Einparkhilfe soll Ihnen gewissermaßen nach hinten Augen verleihen und rechtzeitig warnen, bevor Sie beim Einparken ein Hindernis oder ein anderes Fahrzeug touchieren. Dabei finden sich im Wesentlichen zwei verschiedene Systeme: die optische und die sensorische Einparkhilfe. Mehr zu den Vorteilen der beiden Ausrichtungen finden Sie im Folgenden.

Wie funktioniert eine Einparkhilfe?

Besonders beim Einparken im Rückwärtsgang haben viele Autofahrer das Problem, dass Sie die Länge Ihres Fahrzeuges nicht immer richtig einschätzen können. Hinzukommt, dass das Sichtfeld durch das Heck des Autos eingeschränkt ist. Andere Fahrzeugmaße sind nach hinten so nur schwer zu erkennen.

Wer sich nicht jedes mal in die Parklücke einweisen lassen will oder kann, hat zunehmend die Möglichkeit, sein Kfz auch mit günstigen Modellen von Einparkhilfen nachzurüsten. Bei einigen Hoch- und Mittelklassewagen sind Einparkhilfen bereits serienmäßig verbaut.

Die Einparkhilfe leiht Ihnen nach hinten ein paar zusätzliche Augen: Kommen Sie einem Hindernis mit dem Heck Ihres Fahrzeuges zu nah, ertönt in der Regel ein Signal, das der Warnung dienen soll. Es weist Sie darauf hin, dass Sie dem hinter Ihnen stehenden Kfz zu nah kommen bzw. der Abstand zu gering ist. So können eine Kollision und ein ärgerlicher Schaden vermieden werden.

Die Entfernung zwischen Ihrem Heck und dem Hindernis wird dabei durch Sensoren am Auto ausgelesen. Ein System mit Ultraschall an der Einparkhilfe misst in der Regel den Abstand.

Damit die Einparkhilfe dabei nicht immer auslöst, wenn Ihnen im fließenden Verkehr ein Hintermann zu dicht auffährt, werden die Geräte in der Regel erst über das Einlegen des Rückwärtsgangs aktiviert.

Die Parksensoren sollten dabei stets über die gesamte Breite des Fahrzeuges angebracht sein.

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Die Sensoren werden am Heck des Fahrzeuges – der Stoßstange, dem Nummernschild oder der Anhängerkupplung – angebracht. Hierfür müssen in vielen Fällen Löcher gebohrt werden. Trauen Sie sich das selbst nicht zu, können Sie die Einparkhilfe laut Test auch einbauen lassen. Über Funk oder Kabel sind die Sensoren mit einem Warn- und Lesegerät in der Fahrzeugkabine verbunden.

Sie können die Einparkhilfe auch vorne am Auto anbringen. Doch ist die Sicht nach vorne für den Fahrer in der Regel recht gut, während der Blick nach hinten eher eingeschränkt ist. Daher bietet sich die Anbringung der Einparkhilfe laut Test hinten am Fahrzeug an.

Welche Formen der Einparkhilfe gibt es?

Neben den reinen sensorischen Einparkhilfen finden sich auf dem Markt auch Rückfahrkameras. Diese Modelle haben einen entscheidenden Vorteil: Sie müssen sich nicht nur auf die Funktionsfähigkeit der Sensoren verlassen, sondern können selbst durch die Augen der Kamera prüfen, wie weit das Hindernis noch entfernt ist. Die Rückfahrwarner von Esky haben sich hier besonders hervorgetan.

Einparkhilfe-Test: Erst im Rückwärtsgang wird das Hilfsystem aktiviert.
Einparkhilfe-Test: Erst im Rückwärtsgang wird das Hilfsystem aktiviert.

Doch ist im Idealfall die Kombination mit Sensoren zu empfehlen. Einparkhilfen mit Rückfahrkamera decken dabei in der Regel einen Winkel von 170 Grad ab.

Oftmals Arbeiten die Einparkhilfen auch mit einem optischen Ampelwarnsystem: Es gibt einen grünen, gelben und einen roten Bereich. Die Farbe Grün verweist dabei auf ausreichend Abstand nach hinten. Gelb weist Sie darauf hin, dass es eng wird. Wird der Abstand zu gering und dringen Sie in den roten Bereich vor, wird das Warnsignal in der Regel lauter.

Ob Sie eher eine Einparkhilfe mit oder ohne zusätzliche Kamera bevorzugen: Achten Sie darauf, dass die Sensoren am Fahrzeug sicher und fest angebracht werden können. Beim Einparkhilfe-Vergleichssieger von Bosch ist keine Rückfahrkamera vorhanden.

Dafür jedoch besticht er durch die zahlreichen Sensoren. Auch eine automatische Erkennung defekter Sensoren stellt eine zusätzliche Sicherheit für den Fahrer dar. Das komplexe System sollte jedoch im Zweifel durch fachkundiges Personal in einer Werkstatt Ihres Vertrauens angebracht werden. So verhindern Sie auch Schäden an den empfindlichen Einparkhilfe-Sensoren.

Worauf sollten Sie beim Kauf einer Einparkhilfe achten?

Einparkhilfe nachrüsten: Die Kosten können für umfangreiche Systeme recht hoch sein. Zusätzliche Werkstattkosten müssen zudem einkalkuliert sein, wenn Sie sich den Einbau nicht selbst zutrauen. Die beste Einparkhilfe im Test ist zwar recht preisintensiv, kann jedoch durch die hervorragende Technik punkten.

Am Anfang jeder Überlegung, das eigene Fahrzeug mit einer Einparkhilfe nachrüsten zu wollen, sollte die Frage sein: Soll es eine Rückfahrkamera sein oder genügen mir Sensoren? Der Mehrwert von Einparkhilfen mit Kamera ist zwar, sich der Fahrer selbst durch den Blick der Kamera absichern kann. Doch ist die reine Sichtprüfung nicht in jedem Falle ausreichend – besonders bei Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen. Sie können jedoch auch zusätzlich eine Rückfahrkamera nachrüsten, um die Parksensoren zu ergänzen.

Im Vergleich vom Einparkhilfe-Test haben die Systeme mit Auto-Sensoren am besten abgeschnitten.

Unter den Einparkhilfen im Test finden sich zwei Rückfahrkameras und drei Sensorensysteme. Bei dem System von Esky (Universal CMOS) wird die Einparkhilfe am Kennzeichen angebracht. Achten Sie bei der Anbringung darauf, dass das Kennzeichen weder beschädigt noch überdeckt wird. Entscheiden Sie sich für dieses System müssen Sie dabei auch immer einkalkulieren, dass die Stoßstange gegebenenfall weiter nach hinten reicht als die Kamera.

Im Schnitt überzeugen die Sensoren eher, doch ist die Ergänzung durch ein Kamerasystem manchmal sinnvoll.

Es sollten in jedem Set mindestens vier Parksensoren vorhanden sein, damit die gesamte Breite des Fahrzeugs abgedeckt ist.

Achten Sie auch auf die Reichweite der Sensoren! Kamerasysteme sollten stets einen Winkel von 170 Grad abdecken; sensorischen Einparkhilfen sollte bis etwa anderthalb Meter nach hinten wirken.

Als nächstes müssen Sie sich darüber klar werden, ob Sie lieber Sensoren wollen, die leicht am Fahrzeug anzubringen sind – etwa durch Klebung – oder aber welche, die fest und sicher am Fahrzeug zu befestigen sind. Durch das feste Verschrauben der Einparkhilfe-Sensoren kann verhindert werden, dass diese abfallen.

Möchten sie eine Einparkhilfe nachrüsten ohne zu bohren, müssen Sie sich darüber bewusst sein, dass die Klebeverbindung oder ein Klicksytem unter Umständen auch schneller zum Verlust der Sensoren führen kann.

Auch optische Aspekte können Sie in die Kaufentscheidung einfließen lassen: Viele Autofahrer möchten nicht, dass die Sensoren auffallen bzw. das Gesamtbild stören. Unter anderem die Sensoren vom Einparkhilfe-Vergleichssieger – dem Parkpilot von Bosch – lassen sich aus diesem Grunde auch in der entsprechenden Wagenfarbe lackieren. Doch Vorsicht: Wollen Sie die Parksensoren lackieren, achten Sie darauf, dass sie dadurch nicht beschädigt oder unbrauchbar werden.

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Auch das Warnsystem sollte für Sie von Interesse sein: Genügt Ihnen ein akustisches Signal oder benötigen Sie zusätzlich ein optisches Warnsystem?

Was geschieht im Schadensfall trotz Einparkhilfe?

Sie haben sich für eine Einparkhilfe aus dem Test entschieden? Auch wenn dieses Assistenzsystem den Fahrer unterstützen und Schäden beim Einparken vermeiden soll: Verlassen Sie sich nie blind auf die Einparkhilfe. Sensoren können ausfallen – etwa durch Verschmutzung oder einen Defekt. Zudem können Rückfahrkamera oder Sensoren besonders niedrige Hindernisse nicht immer einwandfrei wahrnehmen.

Verursachen Sie beim Einparken mit der technischen Hilfe einen Schaden, müssen Sie unter Umständen selbst dafür haften.

Verlassen Sie sich jedoch nie blind auf Ihre Einparkhilfe.
Verlassen Sie sich jedoch nie blind auf Ihre Einparkhilfe.

Erst kürzlich entschied das Amtsgericht Hannover (Aktenzeichen 438 C 1632/14), dass eine Schaden, der trotz Einparkhilfe entsteht, selbst zu tragen ist. Im vorliegenden Fall hatte eine Frau den Oberklassewagen Ihres Gatten in einem Parkhaus beim Rückwärtsfahren gegen einen Ausläufer eines Lüftungsschachts gesetzt. Der Schaden am Fahrzeug war hoch, die Einparkhilfe hatte das Hindernis nicht wahrnehmen können.

Der Ehemann verklagte daraufhin den Parkhausbetreiber wegen des vermeintlichen Verstoßes gegen die Absicherungspflicht. Das Gericht sah dies jedoch anders: Das Hindernis war durch rot-weiße Markierung gekennzeichnet. Dass die Einparkhilfe das Hindernis nicht erkannte, kann dem Parkhausbesitzer nicht angelastet werden. Im Zweifel hätte die Frau zusätzlich durch Sichtkontrolle agieren müssen. Der Halter des teuren Jaguar blieb auf dem entstandenen Schaden sitzen.

Die Einparkhilfe kann stets nur Ergänzung sein: Verlassen Sie sich nicht blind auf die Sensoren oder Rückfahrkamera. Die zusätzliche Sichtkontrolle durch den Fahrer ist vonnöten.
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Über den Autor

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Jana O.

Jana studierte Ger­manis­tik, Philosophie und Englischen Literatur­wissenschaften an der Universität Greifswald. Sie ist seit 2015 Bestandteil des bussgeldkatalog.org-Teams. Neben einem umfassenden Überblick zu verkehrsrechtlichen Fragestellungen liegt ihr Interesse u. a. im Bereich Tuning und Fahrzeugtechnik.

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1 Kommentar

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  1. Tobi
    Am 19. Dezember 2018 um 14:40

    Werte Bussgeldkatalog-Redaktion,
    wie sieht es denn eigentlich mit selbstlenkenden Systemen aus?
    Beste Grüße
    Tobi

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