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Bremsflüssigkeit im Test 2024: Aktuelle Empfehlungen im Überblick

Von Gitte H.

Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Bremsflüssigkeit muss regelmäßig gewechselt werden

Welche Bremsflüssigkeit sollten Sie kaufen?
Welche Bremsflüssigkeit sollten Sie kaufen?

Wenn bei Ihrem Fahrzeug schon einmal während der Fahrt die Bremsen versagt haben, wissen Sie, was für ein beängstigendes Gefühl das ist. So eine Situation kann schnell zu Unfällen führen. Um das zu vermeiden, sollten Sie die Bremsanlage Ihres Fahrzeugs regelmäßig warten. Dazu gehört auch, die Bremsflüssigkeit in festen Abständen zu wechseln.

Dabei ist es wichtig, dass Sie nicht die erstbeste Bremsflüssigkeit kaufen, denn tatsächlich existieren verschiedene Typen, deren Eigenschaften sich voneinander unterscheiden. In diesem Ratgeber finden Sie Tipps, wie Sie die beste Bremsflüssigkeit für Ihr Kfz finden. Außerdem verraten wir Ihnen, wie sinnvoll es ist, Ihre Bremsflüssigkeit im eigenen Test zu prüfen.

Die besten Bremsflüssigkeiten aus dem Test im Überblick

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Bremsflüssigkeit selbst testen – geht das?

Wenn wir sagen, dass Sie Ihre Bremsflüssigkeit einem eigenen Test unterziehen können, meinen wir damit natürlich keinen praktischen Test auf der Straße – das wäre viel zu gefährlich. Gemeint sind sogenannte Bremsflüssigkeitstester, die Sie oft schon für rund 10 Euro erwerben können. Diese haben die Form und Größe eines Stifts und werden einfach in den Behälter mit der Bremsflüssigkeit gehalten, wo sie deren Wasseranteil messen. Farbige Leuchtdioden zeigen dann an, ob dieser zu hoch oder noch im akzeptablen Rahmen ist.

Also ein denkbar einfaches Prinzip, allerdings herrscht unter Kfz-Mechanikern Uneinigkeit, wie zuverlässig ein solcher Bremsflüssigkeitstest für Zuhause tatsächlich ist. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, sollten Sie den Test Ihrer Bremsflüssigkeit deshalb lieber einer Werkstatt überlassen, die dafür wesentlich hochwertigere Geräte zur Verfügung hat.

Bremsflüssigkeit ist nicht gleich Bremsflüssigkeit

Sie können Ihre Bremsflüssigkeit selbst testen.
Sie können Ihre Bremsflüssigkeit selbst testen.

Im Grunde ist es nicht nötig, Ihre Bremsflüssigkeit einem Test zu unterziehen, wenn Sie diese einfach regelmäßig austauschen. In welchen Zeitabständen das geschehen sollte, hängt wiederum von der DOT-Klasse der Bremsflüssigkeit ab. Es gibt die Klassen DOT 3, DOT 4 und DOT 5.1. Welche Sie benötigen, können Sie der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs entnehmen.

Die DOT-Klassen unterscheiden sich folgendermaßen:

  • DOT-3-Bremsflüssigkeit weist im Vergleich zu den anderen beiden Klassen den geringsten Nasssiedepunkt (140 °C) auf, was bedeutet, dass sie von schlechterer Qualität ist und schneller unbrauchbar wird. Sie findet sich in der Regel nur noch in Fahrzeugen, die mindestens 15 Jahre alt sind. Aufgrund ihres schnellen Verschleißes sollte DOT-3-Bremsflüssigkeit jedes Jahr gewechselt werden.
  • Der derzeitige Standard für die meisten Fahrzeuge ist Bremsflüssigkeit der neueren Klasse DOT 4. Hier liegt der Nasssiedepunkt bereits bei 155 °C, was bedeutet, dass sie leistungsfähiger ist als DOT-3-Bremsflüssigkeit. Darum reicht es, die DOT-4-Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre zu wechseln. Trotz ihrer besseren Qualität können Sie allerdings auch bei der DOT-4-Bremsflüssigkeit nicht verhindern, dass Ihr Bremssystem mit der Zeit verschleißt.
  • Die neueste und beste Klasse ist DOT 5.1. Sie hat den höchsten Nasssiedepunkt (180 °C), ist somit lange einsetzbar und bietet obendrein den besten Korrosionsschutz. Sie kommt vor allem in neueren Sportwagen zum Einsatz, damit diese auch bei hohen Geschwindigkeiten schnell abbremsen können. Es wird empfohlen, DOT-5.1-Bremsflüssigkeit regelmäßig einem Test zu unterziehen und alle zwei Jahre zu überprüfen. Stellen Sie dabei einen zu hohen Wasseranteil fest, sollten Sie die Bremsflüssigkeit austauschen.

Füllen Sie in Ihr Fahrzeug wirklich nur jene Art von Bremsflüssigkeit ein, für die es laut Hersteller ausgelegt ist! Sonst laufen Sie Gefahr, Ihr Bremssystem zu beschädigen.

Die Bedeutung des Nasssiedepunkts

In unseren obigen Ausführungen haben wir oft vom Nasssiedepunkt gesprochen, aber was ist das eigentlich? Achtung, jetzt wird’s chemisch: Bremsflüssigkeit ist eine sogenannte hygroskopische Flüssigkeit. Das bedeutet, sie nimmt das Wasser aus ihrer Umgebung auf, zum Beispiel aus den Bremsschläuchen. Somit steigt der Wassergehalt mit der Zeit und aus Ihrer reinen Bremsflüssigkeit wird ein Bremsflüssigkeit-Wasser-Gemisch. Es ist dieser Wassergehalt, der gemessen wird, wenn Sie Ihre Bremsflüssigkeit einem heimischen Test unterziehen. Ist er zu hoch, leuchtet eine rote Diode am Messgerät auf.

Je mehr Wasser Ihre Bremsflüssigkeit enthält, umso niedriger liegt deren Siedepunkt. Das ist die Temperatur, bei der die Flüssigkeit beginnt zu verdampfen, was um jeden Preis vermieden werden sollte. Denn dabei entstehen Luftblasen in der Hydraulikanlage, die das gesamte Bremssystem sofort unbrauchbar machen können. Selbst wenn Sie dann das Bremspedal bis zum Anschlag durchtreten, wird keine Bremswirkung erzielt.

Da beim Bremsvorgang viel Hitze entsteht, ist es also wichtig, dass der Siedepunkt Ihrer Bremsflüssigkeit möglichst hoch ist – und der Wasseranteil möglichst gering. Beträgt dieser 3,5 Prozent, ist der sogenannte Nasssiedepunkt erreicht. Hier ist das Risiko der Dampfblasenbildung bereits sehr groß, weshalb dies den kritischen Punkt darstellt, an dem die Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden muss.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Nasssiedepunkt wesentlich bestimmt, wie leistungsfähig die Bremsflüssigkeit ist. Je höher dieser liegt, umso länger können Sie die Bremsflüssigkeit nutzen, ohne dass die Bremsfähigkeit beeinträchtigt wird.

FAQ: Bremsflüssigkeit

Wie teuer ist Bremsflüssigkeit?

Eine Übersicht über verschiedene Marken und Typen von Bremsflüssigkeit inklusive Preisen finden Sie in dieser Tabelle.

Wann sollte ich meine Bremsflüssigkeit wechseln?

DOT-3-Bremsflüssigkeit sollte jährlich ausgetauscht werden. Bei Bremsflüssigkeiten mit DOT 4 oder DOT 5.1 reicht es, sie alle zwei Jahre auszutauschen. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Ratgeber „Bremsflüssigkeit wechseln”.

Was bedeuten die verschiedenen DOT-Klassen?

Inwieweit sich Bremsflüssigkeit der Klassen DOT 3, DOT 4 und DOT 5.1 voneinander unterscheidet, erfahren Sie hier.

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Über den Autor

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Gitte H.

Gitte erhielt ihren Master-Abschluss in Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Als Redakteurin schreibt sie Ratgeber im Bereich Verkehrsrecht und unterstützt die bussgeldkatalog.org-Redaktion tatkräftig im Lektorat. Außerdem zählen die Pflege und Kontrolle unseres YouTube-Kanals zu ihren Kernaufgaben.

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