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Nachtsichtgerät im Test 2024: Aktuelle Empfehlungen im Überblick

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Nachtsichtgerät: Einsatz im zivilen und militärischen Bereich

Bestes Nachtsichtgerät? Das ist ein Gerät mit hoher Fotokathoden-Empfindlichkeit und Lichtverstärkung.
Bestes Nachtsichtgerät? Das ist ein Gerät mit hoher Fotokathoden-Empfindlichkeit und Lichtverstärkung.

SWAT, SEK und GSG 9: Wenn sie an ein Nachtsichtgerät denken, sehen sicherlich nicht wenige Menschen spektakuläre Einsätze von Spezialeinheiten vor ihrem inneren Auge. Ganz falsch ist diese Vorstellung nicht, denn Sie können ein Nachtsichtgerät nicht nur kaufen, um sich etwa ein nächtliches Paintball- oder Softair-Duell zu liefern. Für den militärischen Bereich wurde das Nachtsichtgerät einst erfunden und in diesem Rahmen wurde es auch zuerst im Jahr 1944 von der deutschen Wehrmacht eingesetzt.

Mit der stetigen – von Polizei und Militär vorangetriebenen – Weiterentwicklung dieser Geräte ging auch ein nicht unerheblicher Preisverfall einher, sodass günstige Nachtsichtgeräte mittlerweile auch auf dem zivilen Markt zu erstehen sind. Inzwischen werden sie nicht nur von Sicherheitsfirmen und im Freizeitbereich genutzt, sondern insbesondere auch zur Jagd. Bestimmte Modelle sind allerdings nach wie vor dem militärischen Einsatz vorbehalten. Wollen Sie das für Sie optimale Freizeit-Zubehör finden und ein Nachtsichtgerät im Test erproben, sollten Sie die Unterschiede einzelner Modelle kennen.

Die besten Nachtsichtgeräte aus dem Test im Überblick:

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Persönlicher Test: Welches Nachtsichtgerät wird Ihr Vergleichssieger?

Ein Nachtsichtgerät, das im Test von Ihnen begutachtet und erprobt werden kann, benötigt immer eine gewisse Menge Restlicht, um zu funktionieren. Für eine gute Bilddarstellung in der Dunkelheit ist allerdings nicht die Lichtverstärkung des Geräts ausschlaggebend, sondern in erster Linie die Fotokathoden-Empfindlichkeit. Ohne letztere bringt Ihnen die größte Lichtverstärkung nichts. Der Preis einzelner Modelle richtet sich nicht nur nach dem Hersteller, sondern auch danach, welcher Generation die Nachtsichtgeräte im persönlichen Test angehören.

Die Ursprünge: Generationen 0 und 1

Tendenziell ist ein Nachtsichtgerät besonders günstig, wenn es eine ältere Technik verwendet.
Tendenziell ist ein Nachtsichtgerät besonders günstig, wenn es eine ältere Technik verwendet.

Unabhängig davon, ob Sie ein Nachtsichtgerät für die Jagd einem persönlichen Test unterziehen oder sich so ein Gerät für das Paintball-Spiel in der Dunkelheit anschaffen wollen, gilt Folgendes: Nachtsichtgeräte werden nach ihrer Generation unterschieden und nicht jede davon steht Ihnen als Privatperson zur Verfügung. Wollen Sie ein Nachtsichtgerät im persönlichen Test näher betrachten, können Sie sich zunächst einmal einen Überblick über die einzelnen Generationen verschaffen.

Bei Generation 0 handelt es sich um die ursprüngliche, mittlerweile längst veraltete Technik. Geräte der Generation 0 zeichneten sich nicht gerade durch ihre Leistungsstärke aus und benötigten in der Regel eine starke zusätzliche Infrarot-Beleuchtung, um das vorhandene Restlicht überhaupt verstärken zu können – andernfalls konnte kein brauchbares Bild erzeugt werden. Das Licht stammte in der Regel von großen Scheinwerfern – die Geräte wurden also ausschließlich auf Fahrzeugen montiert.

Geräte der Generation 1 entstanden Ende der 1950er Jahre. Dennoch können Sie auch heute noch Modelle mit dieser Technik erwerben, wenn Sie ein Nachtsichtgerät einem eigenen Test unterziehen wollen. Planen Sie, ein gutes Nachtsichtgerät zu kaufen, sollten Sie darauf achten, dass bei einstufigen Geräten höchstens eine 1.000-fache Lichtverstärkung möglich ist – oft werben Verkäufer aber mit ganz anderen Zahlen. 2- bzw. 3-stufige Röhren zeichnen sich durch die Hintereinanderreihung mehrerer Röhren der 1. Generation aus, wodurch eine mögliche Lichtverstärkung von 100.000 erreicht werden kann. An der Empfindlichkeit der Fotokathoden ändert sich hingegen nichts. Nachtsichtgeräte der 1. Generation benötigen zwar die großen Infrarot-Scheinwerfer der vorangehenden Generation nicht mehr, aber sie weisen in der Regel eine hohe Randverzerrung auf.

Aktuelle Technik: Generationen 2 bis 4

Ein Nachtsichtgerät – analog oder digital – kann im Test von Ihnen beispielsweise für Softair- und Paintball-Spiele erprobt werden.
Ein Nachtsichtgerät – analog oder digital – kann im Test von Ihnen beispielsweise für Softair- und Paintball-Spiele erprobt werden.

Schließt Ihr Nachtsichtgerät-Test ein Modell der 2. Generation ein, werden Sie in der Regel keine Randverzerrung bemerken, wie es bei der vorangehenden Generation noch der Fall war. Ermöglicht wird dies durch eine neuartige Mikrokanaltechnik. Ein solches Nachtsichtgerät ist im Vergleich zur 1. Generation auch anderweitig besser ausgestattet: Es weist in der Regel eine automatische Helligkeitsregelung und einen automatischen Überstrahlungsschutz vor starken punktuellen Lichtquellen auf. Hinsichtlich der Lichtverstärkung und der Fotokathoden-Empfindlichkeit weist diese Generation teils sehr unterschiedliche Werte auf, da verschiedene Entwicklungsstufen zur 2. Generation gezählt werden. So liegt die Lichtverstärkung bei Werten zwischen 10.000 und 35.000. Die Fotokathoden können bis annähernd vier Mal so empfindlich sein wie noch in der 1. Generation.

Generation 3 unter den Nachtsichtgeräten gibt es seit Anfang der 1990er Jahre. Unterziehen Sie so ein Nachtsichtgerät einem Test, haben Sie aber auch heute noch ein Gerät, das mit dem neuesten Stand der Technik ausgerüstet ist. Wie in den vorangegangenen Generationen werden unter dieser Generation auch mehrere Entwicklungsschritte zusammengefasst. Zusätzlich zu den schon in Generation 2 eingesetzten Mikrokanalplatten arbeiten diese Modelle mit dem Halbleiterwerkstoff Galliumarsenid. Daraus ergeben sich Lichtverstärkungswerte zwischen 55.000 und 80.000 sowie eine Fotokathoden-Empfindlichkeit zwischen 800 und 1.800 – bei Generation 2 sind es nur etwa 200 bis 700. Ihr persönlicher Vergleichssieger muss ein Nachtsichtgerät der 3. Generation aber nicht zwingend werden: Abhängig ist das auch von Ihren persönlichen Ansprüchen an das Gerät und nicht zuletzt von Ihrem Budget.

Ein analoges oder digitales Nachtsichtgerät kann im Test nur von Ihnen erprobt werden, wenn es maximal der 3. Generation angehört. Auf dem zivilen Markt können Sie ein Gerät der 4. Generation allerdings nicht kaufen – diese sind ausschließlich auf den militärischen Einsatz ausgelegt.

Restlicht- oder Wärmebildgerät?

Welche Nachtsichtgeräte kommen infrage? Testberichte können helfen, aber auch Erfahrungen von Bekannten.
Welche Nachtsichtgeräte kommen infrage? Testberichte können helfen, aber auch Erfahrungen von Bekannten.

Die Nachtsichtgeräte der Generationen 0 bis 4 benötigen Restlicht, um ein deutlich erkennbares Bild produzieren zu können. Ein analoges bzw. digitales Nachtsichtgerät ist im Test, den Sie durchführen, also darauf angewiesen, dass die Objekte im Raum Licht reflektieren. Anders verhält es sich mit Wärmebildgeräten, welche die Wärmeabstrahlung von Objekten darstellen. Genau genommen ist ein Wärmebildgerät eine Unterart der Nachtsichtgeräte, denn es kann auch bei völliger Dunkelheit Bilder produzieren. Auch der Einsatz eines Infrarot-Scheinwerfers ist hierfür nicht nötig.

Weil mit einem Wärmebildgerät auch optisch kaum auszumachende Objekte enttarnt werden können, ist der Einsatz dieser Geräte zur Aufklärung im militärischen Umfeld naheliegend. Probleme bei der Bilddarstellung können allerdings bei Nebel, starkem Regen und Schneefall auftreten. Auch im zivilen Bereich gibt es zahlreiche Möglichkeiten für so eine Art Nachtsichtgerät. Ein eigener Test kann sich etwa im Zuge der Gebäudethermografie lohnen. Auch von manchen Fotokünstlern wird dieses Medium heute gerne genutzt.

Wärmebildgeräte werden auf zahlreichen zivilen Feldern eingesetzt, etwa in der Medizin, zur Bestimmung der Oberflächentemperatur von Landmassen oder zur Suche nach Glutnestern im Rahmen der Feuerwehrarbeit. Für Aktivitäten in der Freizeit sind sie in der Regel aber weniger gut geeignet. Ein Nachtsichtgerät, das im Test für die Jagd erprobt werden soll, kann zwar ein Wärmebildgerät sein, aber Restlichtgeräte sind in der Praxis üblicher.

Monokular oder binokular: Welche Bauart ist die richtige?

Scheuen Sie keinen persönlichen Test: Ein Nachtsichtgerät macht die Jagd in der Dunkelheit überhaupt erst möglich.
Scheuen Sie keinen persönlichen Test: Ein Nachtsichtgerät macht die Jagd in der Dunkelheit überhaupt erst möglich.

Abgesehen von der unterschiedlichen Technologie, die ein Nachtsichtgerät in Ihrem Test abhängig von seiner Generation aufweisen kann, unterscheiden sich verschiedene Modelle auch hinsichtlich ihrer Bauart. Zu unterscheiden sind monokulare und binokulare Nachtsichtgeräte, wobei letztere wahlweise mit einem Objektiv oder aber mit zwei Objektiven ausgestattet sein können.

In Ihrer Funktion unterscheiden sie sich prinzipiell nicht. Ist das Nachtsichtgerät monokular, wird Ihr Test durchgeführt wie mit einem Fernrohr oder einem Teleskop: Sie schauen also nur mit einem Auge hindurch. Binokulare Geräte mit einem Objektiv können als angenehmer empfunden werden, allerdings ist ihr Bild häufig nicht genauso plastisch wie beim monokularen Modell. Binokulare Geräte mit zwei Objektiven erinnern hingegen an Ferngläser.

Nachtsichtgeräte bieten Ihnen üblicherweise eine mehrfache Vergrößerung der betrachteten Objekte. Welche Werte Sie benötigen, hängt vom Einsatzgebiet des Geräts und von Ihren persönlichen Präferenzen ab. Wollen Sie ein Nachtsichtgerät einem persönlichen Test unterziehen, werden Ihnen häufig Modelle mit 3- oder 5-facher Vergrößerung begegnen. Reicht Ihnen diese nicht, steht Ihnen in der Regel auch noch ein zusätzlicher Zoom zur Verfügung.

Zielfernrohr mit Nachtsichtfunktion

Neben dem monokularen Modell steht Ihnen nicht nur die Möglichkeit offen, ein Nachtsichtgerät, das binokular ist, im Test zu erproben. Brauchen Sie für die Jagd ein gutes Nachtsichtgerät, kann ein Test eines Zielfernrohres mit Nachtsichtfunktion ebenfalls lohnenswert sein. Solche Geräte entstammen meist der Generation 1 oder 2 und sind mit einem eingebauten Infrarot-Strahler versehen. Häufig bieten sie auch die Möglichkeit, einen weiteren Strahler an das Gerät zu montieren.

Wollen Sie allerdings bei absoluter Dunkelheit jagen, sollte Ihr Nachtsichtgerät-Test sich auf Wärmebildgeräte konzentrieren. In der Regel können Sie auch hier in das Bild hineinzoomen, sodass eine noch stärkere Vergrößerung möglich wird. Mit einem Restlichtverstärker können Sie allerdings problemlos auf die Jagd gehen, solange der Mond zu sehen ist und Ihnen das benötigte Restlicht liefert.

FAQ: Nachtsichtgerät

Welche Arten von Nachtsichtgeräten gibt es?

Es gibt mono- und binokulare Nachtsichtgeräte. Wo genau der Unterscheid liegt, erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Was sollte ich beachten?

Ist das Nachtsichtgerät für die Jagd gedacht, können Sie auch darüber nachdenken, sich eher ein Zielfernrohr mit Nachtsichtfunktion zuzulegen. Unter Umständen empfiehlt sich aber auch ein Wärmebildgerät.

Was kostet ein Nachtsichtgerät?

Ein preiswertes Nachtsichtgerät gibt es schon ab 150 Euro. Modelle im höherpreisigen Segment kosten um die 600 Euro. Einen Überblick verschafft diese Tabelle.

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Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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