Zelt-Test 2024: Aktuelle Empfehlungen im Überblick
Letzte Aktualisierung am: 21. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten
Wohnen auf Zeit: Im Garten, beim Wandern oder auf dem Campingplatz
Zelte dienen der Menschheit seit jeher als bewegliches Heim. Auch heute noch lebt manches Nomadenvolk in auf- und abbaubaren Konstruktionen aus Gestängen und einer Außenhaut verschiedener Materialien, etwa die Traatan in der Mongolei oder die ostafrikanischen Tuareg in der Sahara.
In den heutigen westlichen Nationen hat sich das Zelt im jahrhundertelangen Test bewährt, denn seine Mobilität spricht für sich. Heutzutage ist es vor allem als Ausrüstung auf Expeditionen, Reisen oder im Urlaub auf dem Campingplatz verbreitet.
Das (aller)beste Zelt oder klare Vergleichssieger kann es allerdings nicht geben. Denn so vielfältig die Einsatzmöglichkeiten sind, so verschieden sind auch die Anforderungen, die unterschiedliche Bedingungen stellen. Welches Zelt zu kaufen sich lohnt, ist daher immer eine individuell abzuwägende Entscheidung.
Sie sind auf der Suche nach besonderen Zelttypen? Im Folgenden finden Sie Kaufberatungen zu unterschiedlichen Modellen:
Die besten Zelte aus dem Test im Überblick
Auch beim eigenen Zelt-Test: Der Einsatzzweck ist entscheidend
Ausschlaggebend, welches Zelt als persönlicher Vergleichssieger den eigenen Zeltvergleich gewinnt, ist immer der Einsatzzweck. Die besten Zelte sind auf verschiedene Umweltgegebenheiten zugeschnitten, eignen sich dementsprechend aber weniger für andere Einsatzformen. Außerdem müssen auch die eigenen Anforderungen beachtet werden.
Inhaltsverzeichnis:
Die besten Zelte? Testberichte können Aufschluss geben
Bevor Sie ein Zelt kaufen: Ein Test kann zwar Aufschluss geben, gibt jedoch immer nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit wieder. Die Bedingungen im Windkanal beispielsweise ähneln zwar den Windgeschwindigkeiten der Natur, doch wechselnde Windrichtungen, heftige Böen oder zusätzlicher Starkregen und der Einfluss von Geländeformen haben ebenfalls Auswirkungen auf die Figur, die ein Zelt in einem Test unter realen Bedingungen abgibt.
Daher kann es sinnvoll sein, nach der ersten Auswahl eine konkrete Zelt-Empfehlung zu studieren, Reiseberichte zu konsultieren oder Testberichte über Zelte zu lesen, die auf den Erfahrungen von Leuten basieren, die das favorisierte Modell bereits länger in Gebrauch haben.
Ob 3-Personen-Zelt oder Einmannzelt: Test und Vergleich helfen
Ein eigener Zelt-Test ist mitunter die beste Möglichkeit, die eigenen Ansprüche auszuloten, insbesondere bei noch wenig Erfahrung beim Kauf von Zelten. Unter realen Bedingungen – also „outdoor“ – ein Zelt einem Test zu unterziehen, ist in der Regel nicht möglich, ohne die Möglichkeit des Umtauschs zu gefährden. Ein Zelt-Vergleichstest in der Freizeit muss sich also meist auf den Aufbau im Wohnzimmer beschränken.
Konstruktion, Gewicht, Wassersäule: Kriterien des Zeltkaufs
Der Zelt-Test in der Filiale ist eine gute Möglichkeit, das favorisierte Zelt einem Praxis-Test zu unterziehen! Doch welche Kriterien beim Zeltkauf spielen konkret eine Rolle und sollten durch den Interessierten definitiv beachtet werden?
Zelttypen: Konstruktionsformen für jeden Einsatzzweck
Ein Zelt zu kaufen kann ohne Test oder greifbare Anhaltspunkte ein wahres Himmelfahrtskommando sein. Augenscheinlichstes Merkmal eines Zeltes ist seine Konstruktionsform. Kuppel-, Tunnel-, Geodät- oder die gute alte Firstform – welches Zelt ist gut und hat welche Vorteile?
Kuppelzelte: Der Klassiker unter den modernen Zelttypen
Kuppelzelte sind der Dauerbrenner unter den Zelttypen. Manchmal werden sie auch Igluzelt genannt, da ihre Konstruktion an die traditionelle Behausung der Inuit erinnert. Meist bestehen sie aus zwei Gestängen, die sich am höchsten Punkt kreuzen und auf diese Weise eine Kuppel bilden.
Der Vorteil eines Kuppelzeltes ist die freistehende Bauweise. Durch die sich kreuzenden Gestängebögen bedarf es nicht zwingend der weiteren Befestigung durch Heringe und Abspannleinen. Bei Sturm und Regen sorgen solche zusätzlichen Befestigungen jedoch für Stabilität und sollten unbedingt genutzt werden.
Weitere Vorteile, die diese Art Zelt im heimischen Test zeigen kann:
- Optimale Ausnutzung des Innenraums
- Meist flexibel abnehmbare Außenhaut
- Geringes Gewicht bei vergleichsweise viel Platz
- Einfacher Aufbau, wenige Einzelteile
Geodäten: Spezielle Kuppelzelte für den extremen Einsatz
Zelte mit Geodät-Konstruktion sind ebenfalls Kuppelzelte, allerdings mit spezieller Konstruktion. Die Gestängebögen kreuzen sich mehrmals, wodurch der sogenannte Spanndruck der Stangen sich vergrößert und dem Wind somit mehr entgegenzusetzen hat. Einfach ausgedrückt: Die Stangen stützen sich gegenseitig.
Zudem können diese Zelte im Praxis-Test von allen Seiten eine ähnliche Windstabilität zeigen, wodurch ein Umstellen bei Richtungswechseln des Windes entfällt. Auch die Eigenstabilität ist bei Geodäten deutlich höher.
Weitere Fakten zum Geodät-Zelt:
- Einfacher Aufbau auch bei schwierigen Witterungsverhältnissen
- Gute Ausnutzung des Innenraums
- Höheres Gewicht als herkömmliche Kuppelzelte
- Häufig großzügige Apside
Tunnelzelte: Das Raumwunder unter den Zelten
Auch beim Zelt-Test im eigenen Wohnzimmer kann sich schnell herausstellen: Die längliche Bauart eines Tunnelzeltes mit hoch aufgespannten Gestängebögen schafft besonders viel Platz sowohl in der Höhe als auch in der Breite, denn durch die Konstruktionsweise werden steile Zeltwände möglich.
Daher sind viele Tunnelzelte wahre Raumwunder und erreichen mitunter auch im Innenzelt Standhöhe. Besonders beliebt sind Tunnelzelte aus diesem Grund beispielsweise als Camping-Zelte, wenn im Test vor allem Platz, Komfort und Stauraum eine Rolle spielen.
Weitere Aspekte von Tunnelzelten:
- Meist gekoppeltes Innen- und Außenzelt
- Je nach Größe Unterteilung des Innenraums möglich
- Aufbau auch bei schwierigen Verhältnissen möglich
- Höheres Gewicht als andere Zelttypen
- Keine selbststehende Konstruktion
Firstzelte: Optimale Regenableitung
Ein Zelt, das beim Test-Aufbau wie ein kleines Häuschen mit weit hinuntergezogenem Dach erinnert, besitzt einen ganz eigenen Charme. Der besondere Vorteil eines Firstzeltes ist die optimale Ableitung von Regen über die zwei prominenten Dachschrägen.
Zugleich ist dies jedoch auch der große Nachteil dieser Konstruktion. Was so logisch erscheint, hat zugleich eine extrem schlechte Raumausnutzung zur Folge.
Zudem ist der Aufbau bei schlechter Witterung schwierig. Auch die Eigen- und Windstabilität können zu wünschen übriglassen. Daher ist ein solches Zelt von Preis und Leistung her meist weniger zu empfehlen.
Tipizelte: Schlafen wie Winnetou
Zelte in Tipiform sind vor allem aus Wild-West-Filmen oder dem Pfadfinderbereich bekannt. In der Mitte sorgt eine Stange für die Aufrichtung der Außenhaut vom Zelt, welches im Test- wie im Dauereinsatz gut zu allen Seiten abgespannt werden muss, um Standfestigkeit zu erlangen. Tipis haben meist ein gutes Platzangebot, sind aber häufig vergleichsweise teuer. Unschätzbarer Vorteil ist bei vielen Modellen der Rauchabzug, wodurch bei entsprechend großen Zelten ein Feuer im Innern möglich wird.
Andere wichtige Gesichtspunkte bei Tipizelten:
- Keine Apsis
- Schneelasten sind unproblematisch
- u. U. durch einen Ofen beheizbar
- Häufig recht schwer
- Mittelmäßige Windstabilität
- Nicht freistehend
Gewicht des Zeltes: Von besonderer Bedeutung
Wenn Sie ein Zelt einem Test unterziehen wollen, sollte Sie auch stets das Gewicht eines Zeltes beachten. Besonders bei Trekkingzelten spielt dies eine große Rolle. Schon wenige hundert Gramm können hier den Unterschied ausmachen. Sehr gute Einmann-Trekkingzelte wiegen kaum mehr als ein Kilogramm, haben aber auch einen dementsprechenden Preis.
Anders sieht es aus, wenn das Test-Zelt für den stationären Camping-Einsatz erprobt werden soll. Aber selbst dann sollten Interessierte darauf achten, dass auch eine Person alleine das Zelt transportieren kann. Ein Camping-Zelt, das den Test mit vielen Personen bestehen soll, wiegt selbstverständlich mehr als eines, das nur für zwei bis drei Personen konzipiert wurde.
Platzangebot von Zelten
Der verfügbare Platz ist vor allem abhängig von Bauart und Gewicht des Zeltes, denn je größer das Heim auf Zeit ist, desto mehr Material wird benötigt.
Für eine Person auf Trekkingtour fällt das Zelt in einem Test außerdem kleiner aus, als wenn dieselbe Person stationär auf einem Campingplatz übernachtet. Besonders ein Zelt für 4 oder mehr Personen sollte einem Test unterzogen werden, ehe der Kauf stattfindet, um das Platzangebot realistisch abschätzen zu können.
Grundsätzlich muss jeder für sich selbst herausfinden, welcher Kompromiss aus Platz und Gewicht für ihn der beste ist.
Wasserdichtigkeit: Werte der Wassersäule
Elementarer Bestandteil der allermeisten Zelte ist deren Wasserdichtigkeit, welche per sogenannter Wassersäule ermittelt und in Millimeter angegeben wird. Ab einem Wert von 1.300 mm gilt ein Material nach DIN-Norm als wasserdicht; bewährter sind jedoch höhere Wassersäulen von mindestens 2.000 mm, besser 3.000 mm.
Ebenso wichtig wie die Werte zur Wassersäule sind aber auch die Art des Zeltmaterials, dessen Verarbeitung sowie die verwendete Beschichtung. Darauf sollten Interessierte bei ihrem Zelt-Test ein besonderes Auge haben.
Achtung: Durch den Druck, der auf einen Zeltboden zusätzlich ausgeübt wird, ist hier eine hohe Wassersäule (min. 5.000 mm) besonders wichtig. Wenn das Gewicht des Zeltes eine Rolle spielt, sind Zeltböden manchmal recht dünn und empfindlich – dann empfiehlt es sich, ein schützendes Footprint unterzulegen.
Zeltmaterialien: Polyester oder Polyamid?
- Polyester: Standardmaterial für das Außenzelt; leicht und reißfest; dehnt sich bei Nässe kaum aus – vorteilhaft für die Formstabilität des Zeltes.
- Nylon (Polyamid): reißfestes Material, gleichzeitig geringeres Gewicht; als Ripstop-Variante sehr weiterreißfest.
Bei einem Zelt-Test sollte auch immer auf die Werte der Weiterreißfestigkeit geachtet werden. Diese gibt an, welche Belastung ein Stoff noch aushält, wenn bereits eine Beschädigung vorhanden ist, ohne noch weiter einzureißen.
Beschichtung des Zeltes
Interessierte sollten beim Kauf außerdem auf die Beschichtung achten, denn diese ist einem ausgiebigen Zelt-Test kaum zu unterziehen, ohne die Umtauschfähigkeit zu gefährden.
- Polyurethan (PU): Standardbeschichtung; lange Dichtigkeit, allerdings UV-empfindlich; abriebfest.
- Silikon (SI): eher bei sehr hochwertigen Zelten vertreten; extreme Wasserdichtigkeit; reduziert nicht die Reiß- und Weiterreißfestigkeit.
Beim privaten Zelt-Test fallen möglicherweise auch Mischbeschichtungen aus beiden Substanzen auf – meist eine SI-Beschichtung auf der Außen- und eine PU-Beschichtung auf der Innenseite, was ein guter Kompromiss sein kann. An beidseitige Silikonisierungen reicht jedoch auch diese Mischform in der Regel nicht heran.
Belüftung: Wichtig fürs Raumklima
Der eine oder andere dürfte nach einem ersten Zelt-Test über Nacht verwundert festgestellt haben, dass sich an Wänden und auf dem Boden mitunter ganze Pfützen gebildet haben (bis zu einigen Litern Wasser!). Der erste Gedanke: Das neue Zelt ist undicht!
In nahezu allen Fällen ist allerdings Kondenswasser die Ursache, das vor allem durch die Feuchtigkeit entsteht, die jeder Mensch nachts abgibt. Auch die Umgebungsnässe in eher feuchten Jahreszeiten kann dazu beitragen.
Eine gute Belüftung sorgt dagegen für ein angenehmes Raumklima und verhindert allzu viel Kondensation. Mindestens zwei Belüftungsschlitze sollte ein Zelt haben. Bei großen Zelten, etwa einem 4-Personen-Zelt, sollten im Test noch mehr Belüftungsmöglichkeiten vorhanden sein.
Zeltzubehör: Heringe und Co.
Einige Zelte benötigen bereits beim Aufbau mehr Zubehör, da sie nicht freistehend sind (z. B. Tunnelzelte), bei anderen spielen Heringe und Abspannleinen besonders bei Wind und Regen eine Rolle.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, auch ein freistehendes Zelt – ob im Test oder nicht – immer gut abzuspannen, damit Innen- und Außenzelt möglichst keine Berührungspunkte haben. Denn dann könnte das Kondenswasser nicht mehr von der Innenseite der Außenhaut abperlen und drückt sich durch das Innenzelt. Sind Isomatte und Schlafsack erst einmal nass, kann das Camping-Vergnügen schnell verdorben sein.
Zeltgestänge: Fiberglas versus Metall
In der Regel besteht das Gestänge eines Zeltes aus Fiberglas oder Aluminium. Sehr hochwertig ist Karbon. Bei Partyzelten ist auch Stahl gebräuchlich, welches jedoch dem Gewicht extrem abträglich ist, wie jeder Outdoor-Zelt-Test zeigen würde. In der Regel ist das Gestänge handlich zusammenklappbar.
- Fiberglas: kostengünstiger, weniger hochwertig; im Camping-Bereich ausreichend.
- Aluminium: leicht, stabil, bruchfest, trotzdem elastisch, UV-beständig; für Trekkingzelte erste Wahl.
- Karbon: deutlich leichter bei gleichzeitig erhöhter Stabilität; recht teuer.
Heringe für verschiedene Böden
Nur gute Heringe garantieren guten Halt und dass ein Zelt den ersten Test in freier Natur meistert. Campingfreunde sollten sich fragen, auf welche Art Boden sie vermutlich treffen werden. Das kann bei Sturm entscheidend sein.
Insbesondere beim Strandcamping oder beim Zelten im Schnee sind spezielle Heringe nötig. Auch bei weichen Böden reichen die mitgelieferten Zeltnägel meist nicht aus. Als Notlösung können die Heringe zusätzlich mit Steinen beschwert werden.
Zeltpflege und -lagerung: Für viele Jahre Freude
Ob 8-Personen-Monstrum oder kleines 2- bis 3-Mann-Zelt: Beim ersten Test denken die wenigsten an die richtige Pflege und Lagerung des neuen Zeltes. Diese Aspekte können jedoch den Unterschied ausmachen, ob ein Zelt nach wenigen Jahren oder erst nach einigen Jahrzehnten den Dienst quittiert.
Dos + Don‘ts der Zeltpflege
- Standplätze möglichst UV-geschützt wählen
- Zelte nur komplett trocken lagern (Schimmelgefahr!)
- Zelte vor dem Wegpacken innen und außen reinigen
- Auf Beschädigungen prüfen, ggf. reparieren
- Trockenen, gut belüfteten Lagerort wählen (Schimmelgefahr!)
- Im Packsack oder locker zusammengelegt lagern
- Vor Schädlingen geschützt aufbewahren (Mäuse, Motten, Asseln etc.)
Andere nützliche Utensilien beim Campen, Zelten und Co.
- Camping-Gasgrill
- Camping-Toilette
- Gaskocher
- Karpfenliege
- Kugelgrill
- Mückenspray
- Solar-Ladegerät
- Taschenlampe